Brüssel

Geschichte von Brüssel

 

 

Urkundlich ist Brüssel erstmals im 7. Jahrhundert erwähnt. Zum einen nennt eine Urkunde Otto des Großen einen Ort mit Namen Bruocsella. Zum anderen berichtet eine kirchliche Schrift aus dem Jahr 695, dass ein Bischof in Brosella krank war. Dennoch ist das genaue Gründungsdatum von Brüssel und damit der Anfang der Geschichte umstritten.

 

 

Der Name Brüssel


Der Name Brüssel ist vermutlich eine Zusammensetzung, die "Brücke über die Senne" heißt. Andere Quellen besagen, dass eine Übersetzung als "Wohnort im Sumpf" wahrscheinlich ist. Sicher scheint, dass die Kombination aus "Bruk" und "Sella" zusammengesetzt ist, was in älteren Formen des Niederländischen beide Übersetzungen ermöglicht.

 

 

 

Brüssel wird Hauptstadt von Brabant


Die Geschichte von Brüssel als wichtige Metropole beginnt mit dem Hochmittelalter. 1225 begann der Bau der heutigen Kathedrale St. Michel. Mit ihr wurde Brüssel zunächst so etwas wie das geistige Zentrum des Herzogtums Brabant. 1229 erhielt Brüssel die Stadtrechte vom Herzog. In den Folgejahren stieg Brüssel zur Hauptstadt Brabants auf und wurde immer wieder erweitert und stärker befestigt.

 

 

Aufschwung und zentrale Stellung


In der Geschichte von Brüssel kam es um 1430 herum zu einem Höhepunkt. Philipp der Gute, herzog von Burgund erbte Brabant und erklärte Brüssel zur Hauptstadt seines Reiches. Mit diesem erneuten Einflussgewinn kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, in dessen Zuge das prächtige Rathaus und die ersten Zunfthäuser am Großen Markt entstanden. Brüssel wurde zudem ein kleines Zentrum für Kunst und Kultur. Auch in den anschließenden Jahrhunderten verlor Brüssel diese zentrale Stellung allenfalls kurzzeitig. Die Stadt "überlebte" die Herrschaft der Habsburger, Spanier, Franzosen und Niederländer sowie einige Aufstände und Revolutionen. Nach der Belgischen Revolution von 1830 wurde Brüssel Hauptstadt des neuen belgischen Staates.

 

 

 

Brüssel in der Neuzeit


Als Hauptstadt wuchs Brüssel überdurchschnittlich und erfuhr im 20. Jahrhundert einen großen Aufschwung. Die Geschichte ist seitdem von einer teilweise umstrittenen Vermischung wallonischer und flämischer Einflüsse durchsetzt. Diese macht Brüssel nicht nur zur Metropole im zweisprachigen Belgien, sondern bietet auch immer wieder Konfliktpotenzial zwischen beiden Bevölkerungsgruppen. Im Zuge der Weltausstellung von 1958 sowie der Ansiedlung der Europäischen Union und der Nato hat die Geschichte von Brüssel eine neue Dimension erreicht. Die belgische Hauptstadt ist in den Mittelpunkt Europas gerückt.